BSI zertifiziert quantensichere Smartcard
Unter der schwebenden Gefahr der Entwicklung eines kryptografisch relevanten Quantencomputers treiben unter anderem das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und auch das NIST (National Institute of Standards and Technology) seit geraumer Zeit die Ablösung der altbewährten asymmetrischen Verschlüsselungsalgorithmen (RSA, ECDSA, EdDSA, DH und ECDH) durch neue quantensichere Algorithmen voran.
https://nvlpubs.nist.gov/nistpubs/ir/2024/NIST.IR.8547.ipd.pdf
Aber auch Europol hat Finanzinstitute und politische Entscheidungsträger weltweit aufgefordert, dem Übergang zur quantensicheren Verschlüsselung Priorität einzuräumen und Lösungen einzusetzen.
Das BSI hat nun das weltweit erste Common-Criteria-Sicherheitszertifikat (EAL6+, ALC_FLR.1) für eine konkrete Implementierung des (neuen) PQC-Verfahrens ML-KEM (https://csrc.nist.gov/pubs/fips/203/final) auf einer Smartcard erteilt.
Die quantensichere Smartcard soll damit langfristig die Sicherheit verschlüsselter Daten auch bei der Entwicklung eines kryptografisch relevanten Quantencomputers gewährleisten und kann in verschiedenen Anwendungen wie Personalausweis, Gesundheitskarte, Kreditkarte und SIM-Karte eingesetzt werden.
Die vom BSI zertifizierte Smartcard setzt auf einen Infineon-IC auf 32-bit Arm v8-M CPUBasis, der das PQC-Verfahren FIPS203 (ML-KEM) umsetzt.
https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Zertifizierung/Reporte/Reporte1200/1249a_pdf