Jack the Ripple: IoT mit kritischen Sicherheitslücken

In einer weit verbreiteten Implementierung des TCP/IP-Stacks wurden 19, unter dem Namen Ripple20 zusammengefasste, Sicherheitslücken gefunden, teilweise mit der Höchstwertung von 10 aus 10 Punkten. Der Code wurde an Gerätehersteller vermarktet und von diesen in unterschiedlichsten Produkten verwendet. Daher muss auch das Update von jenen Geräteherstellern bereitgestellt werden. Da die Implementierung für Embedded-Geräte besonders populär ist, können neben Haushaltsgeräten auch medizinische Geräte und Industrieanlagen betroffen sein. https://www.heise.de/security/meldung/Ripple20-erschuettert-das-Internet-der-Dinge-4786249.html

Die Macht der Browser: Kürzere Gültigkeit von HTTPS-Zertifikaten

Chrome, Firefox und Safari akzeptieren künftig nur noch Zertifikate mit Gültigkeit von maximal einem Jahr und einem Monat, also 398 Tagen. Dies gilt für Zertifikate, die ab dem 1. September 2020 ausgestellt werden. Ausgenommen sind Wurzelzertifikate, welche länger gültig sein dürfen. https://support.apple.com/en-us/HT211025 https://blog.mozilla.org/security/2020/07/09/reducing-tls-certificate-lifespans-to-398-days https://chromium.googlesource.com/chromium/src/+/master/net/docs/certificate_lifetimes.md

Da ist der Wurm drin: „Wormable“ CVSS-10-Lücke in Microsoft DNS-Server

Für eine maximal kritische Schwachstelle in sämtlichen Windows-Servern von 2003 bis 2019 hat Microsoft zum Patch Day, zusätzlich zum Fix per Update, auch einen Workaround veröffentlicht, der die Sicherheitslücke für nicht zeitnah patchbare Server schließt. Diese Dramatik beruht auf berechtigten 10 von 10 CVSS-Punkten dank des Potenzials zur Weiterverbreitung zwischen Servern ohne jegliche Benutzerinteraktion („Wurm“). https://www.heise.de/security/meldung/Patchday-Trojaner-koennte-von-einem-zum-naechsten-Windows-DNS-Server-springen-4844150.html https://msrc-blog.microsoft.com/2020/07/14/july-2020-security-update-cve-2020-1350-vulnerability-in-windows-domain-name-system-dns-server/

Don’t cry for me: REvil erpresst Telecom Argentina

Welche Auswirkung umfangreiche Berechtigungen innerhalb eines Netzwerks (z. B. als Domänenadministrator) in den Händen einer Schadsoftware haben können, erlebt derzeit Telecom Argentina nach einem Ransomware-Befall. Die Ransomware-Forderung stammt von der als REvil (oder Sodinokibi) bekannten Gruppe und zählt mit über 7,5 Millionen US-Dollar zu den höchsten Forderungen dieses Jahres. Methodisch verwendet die REvil-Gruppe populäre Schwachstellen wie „Shitrix“ oder in Pulse Secure VPNs, um über ungepatchte Gateways in Unternehmensnetzwerke einzudringen. https://www.zdnet.com/article/ransomware-gang-demands-7-5-million-from-argentinian-isp/

Noch sicherer Arbeiten: Home-Office-Tipps von der NSA

Ist die NSA vielen noch primär als „Big Brother“-Agentur aus den Snowden-Enthüllungen und Crypto-Wars in Erinnerung geblieben, so wurde dieser Tage wieder einmal die sanfte, konstruktive Seite präsentiert: Der US-Geheimdienst ermahnt zur Installation von Updates, Nutzung von VPN und sicheren Konfiguration von Kryptographie und Firewalls. https://www.heise.de/news/Empfehlungen-Die-NSA-moechte-dass-wir-sicher-im-Homeoffice-arbeiten-4837347.html https://media.defense.gov/2020/Jul/02/2002355625/-1/-1/0/SECURING_IPSEC_VIRTUAL_PRIVATE_NETWORKS_EXECUTIVE_SUMMARY_2020_07_01_FINAL_RELEASE.PDF

Hackers gonna (be) hack(ed): Vault-7-Leaks dank mangelhafter Absicherung

Da die Prioritäten der CIA stark auf der Offensive lagen, vernachlässigte sie gerade im Cyberspace in den 2010er Jahren die Defensive, was 2016 zu einer umfangreichen Veröffentlichung von Tools und Taktiken auf Wikileaks führte. Bekannt geworden war dadurch eine Vielfalt an Möglichkeiten und Werkzeuge des US-Auslandsgeheimdienstes, IT-Systeme aller Arten zu kompromittieren. Vielfältig dürften auch die bis zu 34 Terabyte an kopierten Daten sein, die bei der Kompromittierung unbemerkt abgeflossen sind. Besonders peinlich: Der Datenabfluss hätte ohne die Veröffentlichung unbemerkt bleiben […]

Lesetipps Juli 2020

Bitkom-Studie: 75 % bewölkt In 3 von 4 Unternehmen werden Cloud-Infrastrukturen genutzt. Aber 70 % der Nicht-Nutzer fürchten einen unberechtigten Zugriff, 60 % ist die Rechtslage unklar, 59 % zweifeln an der Integration einer Public-Cloud in bestehende Lösungen und 43 % fehlen Ressourcen im Personal. Sichere Cloud ist zwar machbar, aber keinesfalls kostenlos zu haben. https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Drei-von-vier-Unternehmen-nutzen-Cloud-Computing Crowd-Sourced Tech-Talk Best-Of Mit der Frage „What’s the best tech talk you’ve ever seen?“ hat Microsoft Azures Open-Source-Evangelistin Ashley Willis einen langen Reply-Thread aus […]

Malen ohne war einmal: Malware für Macs

Es hat sich über die letzten Jahre langsam herumgesprochen: Auch für Apples macOS gibt es Schadsoftware. So kommt es nicht unerwartet, dass sich auch bei Mac-Malware steigende Softwarequalität durchsetzt. Ein Ransomware-Schädling namens EvilQuest verbreitet sich derzeit über Raubkopien und Software-Updates aus fragwürdigen Quellen. Eine kostengünstige Entsperrung der verschlüsselten Daten wird bereits für 50 US-Dollar in Bitcoin angeboten. Doch der Service Gedanke trügt: Die Ransomware ist nur ein Puzzleteil einer umfangreichen Supply-Chain.Selbst wenn der Nutzer zahlt, endet damit nicht der Service […]

Von hinten durch die Brust ins Knie: KI-Fail bringt Microsoft in Bredouille

Man hätte es wissen müssen in Redmond: Die Stabübergabe an eine KI war vor ein paar Jahren schon einmal medial kolossal schiefgegangen, als Twitter-Nutzer einen gutgläubigen Microsoft-Chatbot zu einem Nazi-Plappermaul umdressierten. Doch nun war die Verlockung, 77 Redakteure des Nachrichtenportals MSN.com mit einem Schlag durch einen Algorithmus ersetzen zu können, scheinbar zu groß. Dies(er) rächte sich nach kurzer Zeit, indem er einen Artikel des britischen „Independent“ über eine Popgruppe als interessant auswählte – und beim automatisch hinzugefügten Bild zwei nicht-weiße […]

3 – 2 – 1 – Gemeines! Ransomware-Gang versteigert Opferdaten

Die kriminelle Ransomware-Gang hinter der Malware REvil (auch bekannt als „Sodin“ oder „Sodinokibi“) hat damit begonnen, gestohlene Daten in Auktionen zu verhökern. Dies stellt eine weitere Eskalation der Taktik dar, Opfer von Schadsoftware nicht nur mit Verschlüsselung der Daten zu erpressen, sondern auch mit Veröffentlichung im Darknet oder Internet. Anscheinend nagt der Corona-Shutdown nicht nur an den Finanzen der Opfer, sondern lässt auch die Täter die ihnen zur Verfügung stehenden Daumenschrauben anziehen. In einer Auktion von Daten eines landwirtschaftlichen Unternehmens […]