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Jack the Ripple: IoT mit kritischen Sicherheitslücken

In einer weit verbreiteten Implementierung des TCP/IP-Stacks wurden 19, unter dem Namen Ripple20 zusammengefasste, Sicherheitslücken gefunden, teilweise mit der Höchstwertung von 10 aus 10 Punkten. Der Code wurde an Gerätehersteller vermarktet und von diesen in unterschiedlichsten Produkten verwendet. Daher muss auch das Update von jenen Geräteherstellern bereitgestellt werden. Da die Implementierung für Embedded-Geräte besonders populär ist, können neben Haushaltsgeräten auch medizinische Geräte und Industrieanlagen betroffen sein.

https://www.heise.de/security/meldung/Ripple20-erschuettert-das-Internet-der-Dinge-4786249.html

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Die Macht der Browser: Kürzere Gültigkeit von HTTPS-Zertifikaten

Chrome, Firefox und Safari akzeptieren künftig nur noch Zertifikate mit Gültigkeit von maximal einem Jahr und einem Monat, also 398 Tagen. Dies gilt für Zertifikate, die ab dem 1. September 2020 ausgestellt werden. Ausgenommen sind Wurzelzertifikate, welche länger gültig sein dürfen.

https://support.apple.com/en-us/HT211025

https://blog.mozilla.org/security/2020/07/09/reducing-tls-certificate-lifespans-to-398-days

https://chromium.googlesource.com/chromium/src/+/master/net/docs/certificate_lifetimes.md

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Shields Up – All Hands to Standardvertragsklauseln

Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) hat einer Beschwerde des Datenschutz-Aktivisten Max Schrems gegen Facebook Irland stattgegeben und den Angemessenheitsbeschluss aufgrund des Privacy Shield-Rahmenwerks mit den USA für ungültig erklärt. Hintergrund der Beschwerde ist die Datenweitergabe von Facebook Irland an den Mutterkonzern in den USA. Schrems’ Beschwerde beinhaltete insbesondere die Datenweitergabe an US-Behörden ohne Wahrung von Betroffenenrechten.
Die einzig verbliebene legale Art und Weise des Datentransfers nach Übersee sind nun also die Standardvertragsklauseln der EU-Kommission, welche von vielen großen Cloudanbietern bereits genutzt werden.

https://www.tagesschau.de/ausland/eugh-datenaustausch-usa-101.html

https://noyb.eu/en/CJEU-Media-Page

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Da ist der Wurm drin: “Wormable” CVSS-10-Lücke in Microsoft DNS-Server

Für eine maximal kritische Schwachstelle in sämtlichen Windows-Servern von 2003 bis 2019 hat Microsoft zum Patch Day, zusätzlich zum Fix per Update, auch einen Workaround veröffentlicht, der die Sicherheitslücke für nicht zeitnah patchbare Server schließt. Diese Dramatik beruht auf berechtigten 10 von 10 CVSS-Punkten dank des Potenzials zur Weiterverbreitung zwischen Servern ohne jegliche Benutzerinteraktion („Wurm“).

https://www.heise.de/security/meldung/Patchday-Trojaner-koennte-von-einem-zum-naechsten-Windows-DNS-Server-springen-4844150.html

https://msrc-blog.microsoft.com/2020/07/14/july-2020-security-update-cve-2020-1350-vulnerability-in-windows-domain-name-system-dns-server/

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Durchlässige Didaktik: 40 GB Hacker-Trainingsmaterial geleakt

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen: Eine Gruppe von Sicherheitsforschern von IBM konnte einen umfangreichen Einblick in die Trainingsmaterialen für mutmaßliche staatliche Hacker aus dem Iran gewinnen.

https://www.heise.de/news/Leak-IBM-Forscher-finden-40-GByte-an-Hacker-Trainingsmaterial-4847330.html

https://securityintelligence.com/posts/new-research-exposes-iranian-threat-group-operations

https://www.ibm.com/downloads/cas/OAJ4VZNJ

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Don’t cry for me: REvil erpresst Telecom Argentina

Welche Auswirkung umfangreiche Berechtigungen innerhalb eines Netzwerks (z. B. als Domänenadministrator) in den Händen einer Schadsoftware haben können, erlebt derzeit Telecom Argentina nach einem Ransomware-Befall. Die Ransomware-Forderung stammt von der als REvil (oder Sodinokibi) bekannten Gruppe und zählt mit über 7,5 Millionen US-Dollar zu den höchsten Forderungen dieses Jahres. Methodisch verwendet die REvil-Gruppe populäre Schwachstellen wie “Shitrix“ oder in Pulse Secure VPNs, um über ungepatchte Gateways in Unternehmensnetzwerke einzudringen.

https://www.zdnet.com/article/ransomware-gang-demands-7-5-million-from-argentinian-isp/

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Noch sicherer Arbeiten: Home-Office-Tipps von der NSA

Ist die NSA vielen noch primär als „Big Brother“-Agentur aus den Snowden-Enthüllungen und Crypto-Wars in Erinnerung geblieben, so wurde dieser Tage wieder einmal die sanfte, konstruktive Seite präsentiert: Der US-Geheimdienst ermahnt zur Installation von Updates, Nutzung von VPN und sicheren Konfiguration von Kryptographie und Firewalls.

https://www.heise.de/news/Empfehlungen-Die-NSA-moechte-dass-wir-sicher-im-Homeoffice-arbeiten-4837347.html

https://media.defense.gov/2020/Jul/02/2002355625/-1/-1/0/SECURING_IPSEC_VIRTUAL_PRIVATE_NETWORKS_EXECUTIVE_SUMMARY_2020_07_01_FINAL_RELEASE.PDF

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Hackers gonna (be) hack(ed): Vault-7-Leaks dank mangelhafter Absicherung

Da die Prioritäten der CIA stark auf der Offensive lagen, vernachlässigte sie gerade im Cyberspace in den 2010er Jahren die Defensive, was 2016 zu einer umfangreichen Veröffentlichung von Tools und Taktiken auf Wikileaks führte. Bekannt geworden war dadurch eine Vielfalt an Möglichkeiten und Werkzeuge des US-Auslandsgeheimdienstes, IT-Systeme aller Arten zu kompromittieren. Vielfältig dürften auch die bis zu 34 Terabyte an kopierten Daten sein, die bei der Kompromittierung unbemerkt abgeflossen sind. Besonders peinlich: Der Datenabfluss hätte ohne die Veröffentlichung unbemerkt bleiben können, wie ein kürzlich veröffentlichter Untersuchungsbericht zeigt.

https://www.washingtonpost.com/national-security/elite-cia-unit-that-developed-hacking-tools-failed-to-secure-its-own-systems-allowing-massive-leak-an-internal-report-found/2020/06/15/502e3456-ae9d-11ea-8f56-63f38c990077_story.html

https://www.heise.de/news/Vault-7-CIA-sicherte-eigene-Systeme-unzureichend-bis-zu-34-Terabyte-entwendet-4785716.html

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Lesetipps Juli 2020

Bitkom-Studie: 75 % bewölkt

In 3 von 4 Unternehmen werden Cloud-Infrastrukturen genutzt. Aber 70 % der Nicht-Nutzer fürchten einen unberechtigten Zugriff, 60 % ist die Rechtslage unklar, 59 % zweifeln an der Integration einer Public-Cloud in bestehende Lösungen und 43 % fehlen Ressourcen im Personal. Sichere Cloud ist zwar machbar, aber keinesfalls kostenlos zu haben.

https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Drei-von-vier-Unternehmen-nutzen-Cloud-Computing


Crowd-Sourced Tech-Talk Best-Of

Mit der Frage “What’s the best tech talk you’ve ever seen?” hat Microsoft Azures Open-Source-Evangelistin Ashley Willis einen langen Reply-Thread aus Vortragsempfehlungen geschaffen:

https://twitter.com/ashleymcnamara/status/1278537744352862208


Can you see me swinging: Abhören via Lamphone

Nur im Dunkeln ist gut munkeln: Wenn Schallwellen das Licht flackern lassen, ermöglicht das unter bestimmten Umständen bereits ein passives Abhören. Ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlichen Lasermikrofonen, welche aktiv arbeiten und daher wesentlich teurer und prinzipiell auch detektierbar sind.

https://www.heise.de/news/l-f-Verraeterische-Gluehlampen-4784368.html


Dein Freund und Chat-Buddy: EncroChat von Polizei übernommen

Mit modifizierten Smartphones und einer eigenen Infrastruktur betrieb EncroChat einen Dienst, auf dem Nutzer Drogen- und Waffengeschäfte abwickelten. Anfang 2020 gelang die Infiltration der Infrastruktur und damit die Exfiltration der unverschlüsselten Kommunikation. Nachdem Mitte Juni die Kompromittierung auffiel, nahmen die Ermittler in mehreren europäischen Ländern umfangreiche Verhaftungen vor.

https://www.heise.de/news/Encrochat-geknackt-Schwerer-Schlag-gegen-organisierte-Kriminalitaet-4802419.html

https://en.wikipedia.org/wiki/EncroChat#References

https://www.vice.com/en_us/article/3aza95/how-police-took-over-encrochat-hacked

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Malen ohne war einmal: Malware für Macs

Es hat sich über die letzten Jahre langsam herumgesprochen: Auch für Apples macOS gibt es Schadsoftware. So kommt es nicht unerwartet, dass sich auch bei Mac-Malware steigende Softwarequalität durchsetzt. Ein Ransomware-Schädling namens EvilQuest verbreitet sich derzeit über Raubkopien und Software-Updates aus fragwürdigen Quellen. Eine kostengünstige Entsperrung der verschlüsselten Daten wird bereits für 50 US-Dollar in Bitcoin angeboten. Doch der Service Gedanke trügt: Die Ransomware ist nur ein Puzzleteil einer umfangreichen Supply-Chain.
Selbst wenn der Nutzer zahlt, endet damit nicht der Service der Schadsoftware-„Hersteller“, denn EvilQuest beherrscht auch die Suche nach Virenscannern und Tools zur Verwaltung von Kryptowährungen sowie die Installation eines Keyloggers und einer Fernsteuerung für den Angreifer (Reverse Shell). Zudem setzt sich die Malware tief im System fest und überträgt Nutzerdaten auf den Server des Angreifers.
Um derlei Risiken zu reduzieren, sollte man vertrauenswürdige Download-Quellen verwenden –sowohl bei der Installation als auch bei Updates – um die eigene Supply-Chain sauber zu halten. Denn auch wenn der macOS-interne Schutz XProtect die Malware inzwischen blockiert und gegen die mangelhafte Verschlüsselung ein Tool existiert, bleiben drei Fragen offen, die Nutzer aller Betriebssysteme vereint: Ist der Angreifer noch da? Wo sind meine persönlichen Daten? Habe ich ein aktuelles Offline-Backup meiner wichtigsten Daten?

https://www.heise.de/news/Neue-Mac-Ransomware-kursiert-in-illegalen-Kopien-4800485.html

https://www.heise.de/news/Mac-Malware-EvilQuest-ThiefQuest-Entschluesselungs-Tool-soll-helfen-4839435.html