Rechte Hacker: Neonazis jagen Bill Gates

Rechtsextreme Aktivisten sind an eine Liste mit mehr als 20.000 Zugangsdaten u. a. der WHO und der Gates Foundation, die sich für die Bewältigung der Corona-Krise engagiert, gelangt. Angeblich wollen sie diese Informationen einsetzen, um die „Corona-Pandemie in eine Waffe zu verwandeln“. Verschwörungstheoretiker, Rechtsradikale und von ausländischen Diensten gesteuerte Troll-Armeen nutzen häufig Krisen aus, um Falschinformationen zu verbreiten, Unsicherheit und Dissens zu sähen und so ihre Agenda voranzutreiben.

https://www.businessinsider.com/neo-nazis-alleged-email-addresses-who-gates-foundation-nih-leak-2020-4

Auch bei der umstrittenen Gesichtserkennungsapp Clearview AI, die vor allem an Strafverfolgungsbehörden vermarktet wird und über eine der größten Gesichtsdatenbanken der Welt verfügt, wurden kürzlich Verbindungen zu Neonazigruppen enthüllt. Diese könnten ein Interesse daran haben, die Technik von Clearview im „Heimatschutz“ flächendeckend einzusetzen. Ein weiteres verbindendes Element ist einer der ersten Investoren von Clearview, der Tech-Unternehmer und Milliardär Peter Thiel. Seine Firma Palantir versorgt die US-Grenzschutzbehörde ICE bereits mit Big Data Tools. 

https://www.huffpost.com/entry/clearview-ai-facial-recognition-alt-right_n_5e7d028bc5b6cb08a92a5c48

Der Mensch bleibt dem Menschen ein Wolf – Cyber in Zeiten von Corona

Wäre es nicht schön gewesen? Inmitten all der schlechten Nachrichten und Prognosen wenigstens den Trost zu haben, dass die Welt sich zusammenrauft und wir uns nicht zusätzlich mit Cyberangriffen und sonstigen IT-Vorfällen das fragile Leben schwer machen… Leider ein Traum. Zwar haben einige wenige Angreifergruppen versprochen, Gesundheitsinfrastruktur bis auf weiteres auszusparen – auch Black-Hat-Hacker brauchen immerhin im Zweifel Beatmungsgeräte. Insgesamt ist jedoch die Anzahl der Angriffe gestiegen – und nicht wenige Kampagnen nutzen gerade die Unsicherheit, das Chaos und den Stress aus, um ihren bekannten illegalen Geschäftsmodellen Auftrieb zu verleihen. Wir kämpfen nun also an zwei Fronten. Die große, wichtige: Corona. Das allein bindet alle unsere Ressourcen. Dazu gilt es aber, auch an der „Cyber-Front“ die Verfügbarkeit unserer kritischen Infrastrukturen sicherzustellen. Und das sind mehr (und andere), als wir das gemeinhin auf dem Schirm haben: Gesundheitsämter, Lieferdienste, Pflegeheime, Hersteller von Medizintechnik, Supermärkte, Logistikbranche, … 

Tun wir unseren Teil, um die Funktionsfähigkeit unserer Gesellschaft gerade auch in Zeiten des notwendigen Lockdown aufrechtzuerhalten. Die Security kann und muss ihren Teil hierzu beitragen.

Shitrix Happens Again: Hacker gingen bei Citrix ein und aus

Wie der auf Cyber-Scoops, also Enthüllungsgeschichten mit Bezug zum Thema Informationssicherheit, spezialisierte Journalist Brian Krebs berichtete, gingen Hacker fünf Monate lang in den Netzwerken des Anbieters von Applikationsvirtualisierung Citrix ein und aus. Zugang hatten sie über sogenanntes „Password Spraying“ erhalten. Das meint das Durchprobieren einer überschaubar großen Liste typischer Passwörter an einer großen Menge von Accounts, im Gegensatz zum Brute Forcing, welches in der Regel das Durchtesten einer sehr großen Menge von Credentials an einem oder ein paar wenigen Accounts umschreibt. Einmal drin, konnten die Angreifer sich lange Zeit weitgehend ungestört umsehen und potenziell bisher unbekannten weiteren Schaden anrichten. Citrix-Produkte werden von vielen Unternehmen häufig an kritischer Stelle für den Fernzugriff bzw. Zugriff auf Geschäftsanwendungen eingesetzt.

https://krebsonsecurity.com/2020/02/hackers-were-inside-citrix-for-five-months/