Ich wars nicht – Cyberwars! Katastrophenarm(ee)

„There is no free lunch: Jedes Stück Digitalisierung erzeugt ein Stück Abhängigkeit und muss mit einem Stück geeigneter (idealerweise präventiver) Suchttherapie kombiniert werden.“

„COVID-19 hat eine Überlebensquote von 98–99% – Ebola schnaubt verächtlich – und ­einen Reproduktionsfaktor von lediglich 2–3, worüber die Masern nur lachen können. Was die aktuelle Pandemie so tragisch macht, ist genau die Kombination aus exponentiellem Wachstum, das aufgrund aufwendiger Detektion nicht „billig“ zu begrenzen ist, und nicht vernachlässigbarer Todesrate. Ebola und SARS waren zu tödlich und auffällig, um sich weit verbreiten zu können, Corona haut genau in einen Sweet Spot von tödlich genug für ein weltweites Massaker, aber auch harmlos genug, um sich von uns immer weiter herumtragen zu lassen.

Wir müssen vermeiden, dass Cyber einen ähnlichen Pfad nehmen kann.“

David Fuhr in der Security-Kolumne in iX 1/2021

We are the Champions, leider: Cyber weltweites Top Risk

Versicherer müssten es wissen: Im jährlichen Allianz Risk Barometer ist „Cyber“ erstmalig zum weltweiten Top-Risiko aufgestiegen. Hatte sich unser aller Lieblingsthema in den letzten Jahren in einer rasanten Aufholjagd bis auf Platz 2 hinter dem Platzhirsch „Betriebsunterbrechung“ vorgeschoben, gelang in der 2020er-Version des Berichts, der neben Daten der Versicherung auch Experteninterviews mit einbezieht, die Entthronung, mithin der Sprung auf Platz 1. Außer in Deutschland: Hierzulande wird die handelsübliche Betriebsunterbrechung noch ein Quäntchen mehr gefürchtet als das böse C-Wort. Allerdings zählen IT-Vorfälle wiederum global zu den wichtigsten Gründen für Ausfälle, insofern: Die Weltherrschaft steht kurz bevor. Wir „freuen“ uns schon auf das Risk Barometer 2021, welches mit großer Wahrscheinlichkeit den finalen Cyber-Triumph vermelden wird. Oder aber wir strengen uns alle ein bisschen mehr an, um genau das zu vermeiden.

https://www.allianz.com/de/presse/news/studien/200115_Allianz-Risk-Barometer-2020.html

Passend dazu hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Aufsichtsschwerpunkte für 2020 veröffentlicht. An erster Stelle stehen auch hier Digitalisierungs- und Cyberrisiken: „Dies gilt insbesondere, da der überwiegende Teil der IT-Sicherheitsvorfälle bei Finanzmarktteilnehmern auf hausinterne Schwächen der Unternehmen zurückzuführen ist – und nur zu einem kleineren Teil auf externe Angriffe.“

https://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschuere/dl_Aufsichtsschwerpunkte2020.pdf?__blob=publicationFile&v=3