SAP auf Allzeithoch Drängt Kunden in die Cloud 

Von Lorenz Müller, HiSolutions AG 

SAP strukturiert weiterhin massiv um: Für die SAP Business Suite ist die Nachfolgerin SAP S/4HANA längst da. Das Ende der Mainstream-Wartung naht, die Migration scheint unausweichlich. Und mit der Fokussierung auf die Cloud stellt sich SAP selbst neu auf. 

Die Dynamik, mit der SAP seine Konzern- und Produktpolitik betreibt, beeindruckt. On-Premise-Angebote wurden drastisch verteuert – auch, um SAP-Kunden in die Cloud zu drängen. Mit dem Private Cloud-Komplettpaket RISE with SAP und mit Grow with SAP für Public Cloud bietet SAP eine neue Form der Cloud-Transformation an. Das Subskriptionsmodell bringt Kunden in eine Dauerabhängigkeit und generiert SAP beständig profitable Umsätze. Das flexiblere Lizenzmodell stellt Cloud- gegenüber On-Premise-Kunden deutlich besser. Dabei sind die Vertragsmodelle wie auch die Transformation selbst hochkomplex und bieten viele Risiken und Nebenwirkungen – bis hin zum notwendigen IT-Umbau. 

Die Ankündigung, Innovationen wie die Nutzung künstlicher Intelligenz und Nachhaltigkeitsreporting nur noch in den SAP-eigenen Cloudangeboten gegen Mehrpreis zur Verfügung zu stellen, düpierte und verunsicherte Kunden wie Partner. Die Folge: Noch mehr Druck, den Wechsel in die SAP-Cloud anzugehen. 

Offenbar sind bisher weniger zu SAP S/4HANA migriert als geplant. Die Cloud-Angebote wurden nicht im erwünschten Umfang angenommen. Bereits getätigte Investitionen in On-Premise-Software wurden nicht angerechnet, bis Anfang 2024 der nächste Schachzug in Form eines neuen Bonus- und Rabattprogramms folgte: Mit „RISE with SAP Migration and Modernization“ sollen Kunden eingeladen werden, eine Cloud First-Geschäftsstrategie auf SAP-Basis zu entwickeln.

Unaufhaltsam verstärkt SAP weiter den Druck: Bereits seit September letzten Jahres erhalten viele Kunden über die Standardrabatte hinaus nicht mehr die in der Vergangenheit regelmäßig gewährten zusätzlichen Rabatte. SAP will mit dieser De-Facto-Verteuerung Bestandkunden den Erwerb benötigter On-Premise-Lizenzen zusätzlich vergällen und zum Umstieg auf SAP RISE Cloudlösungen bewegen – und damit den Profit erhöhen. Neukunden wurde der Erwerb von On-Premise-Lizenzen mit Hinweis auf die Cloudangebote bereits mehrfach verwehrt. 

Inzwischen hat SAP das RISE-Umstiegsprogramm durch Verlängerung des Eilzuschlags noch attraktiver gestaltet: Bei Abschluss eines entsprechenden Vertrags bis Ende September 2024 gibt es zusätzlich zu den 45 % für ECC-Kunden (max. 3 Mio. €) bzw. 60 % für S/4-Kunden (max. 6 Mio. €) Migration Credit als Gutschriften, weitere 25 % Turbo-Uplift – was im Einzelfall sehr viel Geld sein kann!  Dazu kommen oft noch hohe Subventionen der Hyperscaler. Über 5.200 Kunden haben nach aktuellen Angaben von SAP bereits Private-Cloud -SAP-Verträge abgeschlossen. 

Wenn Sie noch nicht in fortgeschrittenen Gesprächen mit SAP sind, ist ein Vertragsabschluss bis September 2024 kaum realistisch. Wir empfehlen Ihnen dennoch unbedingt, sich kurzfristig mit RISE/GROW with SAP auseinanderzusetzen, um mögliche wirtschaftliche und strategische Nachteile für Ihr Unternehmen zu vermeiden – zumal das Programm bis Ende 2024 begrenzt ist. 

Der SAP-CEO Christian Klein betreibt seit mehr als einem Jahr auch die Umgestaltung des Unternehmens – hin zu mehr Public Cloud, zu KI – und zum Abbau von 10.000 „Altjobs“. Primär, um den Börsenwert von SAP signifikant zu erhöhen, und um seinen Job zu retten. Denn die Unzufriedenheit der Beschäftigten von SAP steigt: Fast die Hälfte traut Klein laut aktueller Befragung nicht mehr zu, SAP in die Zukunft zu führen. 
Dafür gibt es mehrere Gründe: Der Vorstandschef führt autoritär, beordert die Belegschaft zurück ins Büro und will ein Bewertungssystem einsetzen, um Low Performer zu identifizieren. SAP steckt in der Transformation. All das kannten die erfolgsverwöhnten SAP´ler bislang so nicht.  

10.000 langjährig SAP-erfahrene (und vermutlich kritische) Mitarbeiter freizusetzen zugunsten günstigerer, unerfahrener und loyaler Mitarbeiter – wie wird das SAP verändern? Wo es doch bereits heute für Kunden schwierig ist, qualifizierten Support und Weiterentwicklung der Software zu erhalten, da erfahrene Ressourcen fehlen. 

Ab 2025 rechnet SAP mit rund 200 Millionen Euro weniger Kosten als bisher geplant. Dadurch soll auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) entsprechend steigen: SAP plant nun mit 10,2 Milliarden Euro, bislang waren es 10,0 Milliarden. 

Die Produktstrategie von Christian Klein ist klar: In aktuellen Präsentationen wird immer mit Grow with SAP die Public Cloud als Ziel gesetzt, RISE with SAP als Übergang, sofern Grow (noch) nicht möglich ist. Und dazu KI. 

Die Börse hat dies alles und auch die euphorischen Quartalsergebnisse des 2. Quartals honoriert (das operative Ergebnis stieg um 33 % auf 1,94 Milliarden Euro – ein Plus von 33 %). Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 24 % gerechnet: der Börsenkurs ist in den letzten 12 Monaten um fast 60 % auf nahezu 200 € pro Aktie gestiegen.  

SAP-Cloud oder passendere Alternativen? Prüfen Sie zeitnah! 

Vor dem neuen Programm gab es beim Abschluss von Cloud-Verträgen nie Anrechnungen für getätigte On-Premise-Lizenzkäufe – daher verändert dies das Momentum nun nochmal deutlich zugunsten von RISE with SAP. 

Die SAP SAM-Experten von HiSolutions haben in den letzten Jahren viele Unternehmen beim Wechsel in die SAP-Cloud begleitet. Andererseits erwies sich bei einer mindestens ebenso großen Zahl von Kunden die SAP-Cloud als nicht wirtschaftlich oder unpassend. Daraufhin wurden gemeinsam zukunftsfähige Alternativen gesucht, gefunden, bewertet und auf den Weg gebracht. 
Dies ist hochkomplex. Es berührt die elementaren Grundlagen Ihrer IT und Ihres Unternehmens. Es geht dabei um Millionen. Die meisten Unternehmen haben für diese einmalige Transaktion nicht die erforderliche Erfahrung und Expertise.  Darum ist Rat und Unterstützung von seriösen und erfahrenen SAP Lizenz- und -Vertragsberatern einzuholen. 
Sprechen Sie gerne mit uns: kostenfrei, unverbindlich – und ohne Risiken und Nebenwirkungen. 

Lorenz Müller 

– Principal ITM – 

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Vorstand / Management Board: Torsten Heinrich, Prof. Timo Kob, Michael Langhoff 

Vorsitzender des Aufsichtsrates / Chairman of the supervisory board: Dr. Andreas Resch

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