Angriffe durch Innentäter sind nicht ohne Grund der Schrecken jedes Sicherheitsverantwortlichen. Steckt doch inhärent der Konflikt darin, die richtige Balance zwischen vertrauensvoller Zusammenarbeit und kritischer Beobachtung von möglichen Missbräuchen zu finden. Daher werden Innentäter in Risikoanalysen immer gern kleingeredet. Auch wenn es keine schöne Vorstellung ist: es gibt sie doch.
Sehr drastisch ist der aktuell öffentlich diskutierte Fall, in dem ein BND-Mitarbeiter verdächtigt wird, vertrauliche Informationen an einen russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben. Etwas kleiner, aber nicht weniger erschreckend ist ein ähnlicher Fall in den Niederlanden. Dort wurde ein Finanzbeamter angeklagt, da er verdächtigt wird, gegen Geld nach Nummernschildern, Adressen und sogar familiären Beziehungen gesucht zu haben.
Ähnliche Fälle gab es in der Vergangenheit auch bereits mit Support-Mitarbeitern, die Kundenkonten unberechtigt sperrten. Eine häufige Gemeinsamkeit ist, dass meist die regulären Zugriffsrechte und keine technische Schwachstelle ausgenutzt wird. Daher sind die Erkennung und auch die Aufklärung nur mit einem guten Konzept für Protokollierung und Monitoring möglich.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/bnd-russland-mutmasslicher-landesverrat-101.html
https://www.om.nl/actueel/nieuws/2023/01/03/eis-drie-jaar-cel-tegen-medewerker-belastingsdienst