„Die Cloud“ gilt gemeinhin als etwas Ransomware-sicherer als On-Prem-Infrastrukturen, allein schon, weil Backup und Restore häufig als native Operationen zur Verfügung stehen. Nun hat sich herausgestellt, dass bestimmte Sicherheitsfeatures der Cloud verwendet werden können, um Angreifern die erpresserische Verschlüsselung sogar zu erleichtern.
Mit Funktionen wie Auto Save lassen sich in M365 bzw. SharePoint Online eine bestimmte konfigurierbare Anzahl alter Versionen einer Datei behalten – zunächst einmal ein Sicherheitsgewinn. Und mit geeigneten Zugriffsrechten können Angreifer auch nicht direkt diese früheren Versionen manipulieren. Es genügt jedoch, wenn sie entweder eine große Anzahl verschlüsselter Versionen einer Datei erzeugen, um alle Versions-Slots zu überschreiben, oder aber das „Versionslimit“ auf 1 setzen – dann genügen zwei Speichervorgänge, um alle unverschlüsselten Kopien zu tilgen.
Microsoft beteuert zwar, auch „überschriebene“ Versionen seien innerhalb von 14 Tagen mithilfe des Supports wiederherstellbar, dies konnte jedoch in der Praxis nicht bestätigt werden.