Totgecybert? Kollateralschäden von Ransomware

Ein eventuelles erstes Todesopfer eines Cyberangriffs in Deutschland hat die Debatte um Kritische Infrastrukturen und IT-Sicherheit in Krankenhäusern aufgeschreckt. Ein fehlgeleiteter Ransomware-Angriff auf das Uniklinikum Düsseldorf – es sollte eigentlich „nur“ die Universität treffen – hat zum Shutdown des Krankenhausbetriebs geführt. Obwohl die in Russland vermuteten Täter der Gruppe DoppelPaymer nach Mitteilung des Irrtums durch die Polizei umgehend die Schlüssel herausrückten, um das Krankenhaus wieder in Gang zu bringen, laufen nun Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung einer Patientin, die statt in die nahe Uni-Klinik in ein weiter entferntes Krankenhaus gebracht worden und gestorben war. Ein eventuelles Gerichtverfahren wäre Neuland und ein möglicher Präzedenzfall für den Umgang mit Angriffen auf Kritische Infrastrukturen. Ähnlich wie bei anderen aktuellen Themen – etwa den Mordanklagen gegen Raser – bewegen sich hier nicht nur Ermittlungsbehörden, sondern auch Gerichte auf dünnem Eis. Gleichzeitig dürfte die Auseinandersetzung mit dem und über das Thema entscheidend mitgestaltend daran sein, wie wir als Gesellschaft Verantwortung und Rechenschaft im Internet sehen, leben und verfolgen wollen.

https://www.heise.de/news/Uniklinik-Duesseldorf-Ransomware-DoppelPaymer-soll-hinter-dem-Angriff-stecken-4908608.html

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