Eine neue Enthüllungsgeschichte der New York Times nimmt sich den Markt der Sammler und Anbieter von Geo-Lokationsdaten vor. Die gemeinhin unbekannten Firmen verarbeiten Daten, die von Smartphones und vor allem von Tausenden Apps unterschiedlichster Funktion erzeugt werden. Dadurch sind sie in der Lage, genaue Bewegungs- und Persönlichkeitsprofile der meisten Menschen anzulegen. Die Times zeigt eindrucksvoll, wie anhand eines eingeschränkten Auszugs eines solchen Datensatzes Besucher bei Celebrities und im Weißen Haus, Mitarbeiter im Pentagon und Demonstranten unterschiedlicher Couleur nicht nur mühelos identifiziert, sondern virtuell bis zu ihren Wohnungen und Arbeitsstätten verfolgt werden konnten. In den Händen eines Stalkers wäre ein solcher Datensatz, der auf dem grauen Markt bereits heute käuflich zu erwerben ist, ein Albtraum – in den Händen eines autoritären oder sich in die autoritäre Richtung entwickelnden populistischen politischen Systems eine Katastrophe. Denn diese Art von Daten ist kaum zu anonymisieren und zudem bisher faktisch und praktisch nicht ausreichend reguliert.