Seitenkanal des Monats: Das Bild, das den Nutzer beobachtet

Forschende der TU Graz haben einen spannenden Aufbau entwickelt, um herauszufinden, auf welchen Webseiten ein Nutzer surft. Dafür reicht ihnen ein offener Browser-Tab, in dem ein Bild sehr langsam vor sich hin lädt.

Das Szenario setzt voraus, dass der Angreifende es geschafft hat, das Opfer auf eine Webseite zu locken, und dass diese Seite in einem Browser-Tab weiterhin offen ist. Grundsätzlich sorgt der Browser wirksam dafür, dass ein Tab nichts von den Inhalten der anderen erfahren kann. Bei dem Angriff wird jedoch ausgenutzt, dass die Kommunikation zu den verschiedenen Webseiten durch den gemeinsam genutzten Internetzugang verläuft und sich dort die Bandbreite teilen muss. Die Forschenden haben jetzt einen Server so aufgesetzt, dass er sehr langsam ein Bild ausliefert und dabei genau beobachtet, wie schnell die Fragmente ausgeliefert werden können. Damit kann das Lastprofil des Internetzugangs des Opfers so gut rekonstruiert werden, dass typische Muster von populären Webseiten wiedererkannt werden können.

Zur besseren Veranschaulichung lohnt sich ein Blick auf die Beispielwebseite mit einer gelungenen Erläuterung und Demonstration. Außerdem haben die Forschenden die Latte für das Marketing zukünftiger Sicherheitslücken noch einmal etwas höher gehängt: Die Lücke hat nicht nur ein Logo, einen prägnanten Namen und eine Webseite, sondern auch noch ein Musikvideo.

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